“Mit Innovationen wachsen” – Interview im Magazin KHS competence 02.2011

Ob Firmen mehr Umsatz machen oder, wenn’s nicht so gut läuft, sehr genau auf die Kosten schauen müssen: In jedem Fall droht dabei das systematische Management von Innovationen ins Hintertreffen zu geraten. Ein fataler, schleichender Prozess. KHS competence befragte Dr. Tobias Müller-Prothmann, Bereichsleiter Innovationsmanagement des Unternehmens Pumacy Technologies AG, zum angemessenen Umgang mit Neuerungen.

KHS competence: Herr Dr. Müller-Prothmann, von der tollen Idee bis zur Produktneuheit, die sich am Markt durchsetzt, ist es ein langer Weg. Wann läuft das Managen von Innovationen erfolgreich?
Dr. Müller-Prothmann: Innovationsmanagement selbst bringt keine neuen Ideen hervor und vermarktet keine neuen Technologien. Es unterstützt vielmehr den gesamten Prozess von den Frühphasen der Ideengenerierung bis zur Umsetzung, damit sich am Ende eine Produkt- oder Serviceneuheit am Markt durchsetzt. Und das ist dann der Erfolg.

Wo lauern die Feinde von Innovationen in Firmen?
Wenn es in einem Unternehmen gut läuft, schauen alle aufs Wachstum, geht es ihm schlecht, sind vor allem die Kosten im Blick. Das systematische Innovationsmanagement fällt dabei leicht hinten herunter.

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Innovationsmanagement Buchempfehlungen

Die Empfehlungen für Bücher im Innovationsmanagement finden sich nun in einer eigenen Kategorie Buchempfehlungen. Unterschieden werden wie bisher die folgenden Unterkategorien

Integriertes Wissens- und Innovationsmanagement von Franken und Franken (2011)

Integriertes Wissens- und Innovationsmanagement Franken, R. & S. Franken (2011): Integriertes Wissens- und Innovationsmanagement. Mit Fallstudien und Beispielen aus der Unternehmenspraxis, Wiesbaden: Gabler (Preis: 32,95 Euro)

Die beiden Autoren, beide Professoren für BWL (Fachhochschule Köln bzw. Bielefeld), bieten eine gelungene grundständige wissenschaftliche Einführung in die Themen Wissensmanagement und Innovationsmanagement aus unternehmerischer Perspektive. Aber leider auch nicht viel mehr. Ausgehend von Definitionen und Begriffsklärungen zu Unternehmen und Management allgemein werden der Wissensbegriff und Formen des Wissens erklärt. Wissensmangement wird mit seinen Funktionen und verschiedenen Wahrnehmungsperspektiven (Individuum, Unternehmen) beschrieben. Die Organisation des Wissens wird in Analogie zum Gedächtnis ausgeführt und Wissensnutzung mit den Dimensionen Planen, Entscheiden und Handeln erläutert. Ein eigener kurzer Abschnitt ist der Wissensbilanz gewidmet. Das dritte große Kapitel beschäftigt sich mit dem organisationalen Lernen, also einem Ansatz, der in der Entwicklung dem Wissensmanagement eigentlich vorausgegangen ist. Hier wird eine Verküpfung von Lernprozessen mit Innovationsmanagement versucht (Aus- und Weiterbildung, Ideenarbeit und BVW, Kreativitätsförderung, Kaizen und KVP etc.). Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit Innovationsmanagement. Auch dieses Thema wird recht grundlegend eingeführt (Begriff und Typologie von Innovationen, Merkmale von Innovationen, Zukunfts- und Trendforschung, Innovationsstrategie etc.). Leider fehlt der Kern der Themenstellung,  die der Buchtitel suggeriert, nämlich die Integration von Wissens- und Innovationsmanagement. Dieses Thema bietet eigentlich viel Potenzial, sowohl aus Forschungsperspektive als auch für die unternehmerische Praxis. Das Buch bleibt jedoch auf der Ebene eines umfangreichen Sammelsuriums von Ansätzen für und zur Einführung in die Themen Wissensmanagement, Lernende Organisation und Innovationsmanagement, ohne die Integrationspotenziale wirklich zu fokussieren oder zu vertiefen oder gar zu neuer Theoriebildung oder neuen Praxisansätzen zu gelangen, was schade ist.